Neue Ideen, Mut und etwas Glück – Viral gehen wie Glaserei Sterz

In den letzten drei Wochen kam man in der Recruitingszene an diesem Video nicht vorbei: Eine Glaserei aus Niedersachsen, vertreten durch Sven Sterz, sucht nach zwei Azubis und stellt hierzu ein Video mit dem Kommentar „Ich muss verrückt sein“ auf der Facebook-Firmenseite ein.

Das Video geht innerhalb weniger Tage durch die Decke, hat Stand heute 3,2 Mio. Aufrufe und über 64.000 Likes. Durch die Presse wurde das Video ebenfalls weiterverbreitet und man fragt sich, warum es bei dieser Resonanz nur rund 40 Bewerbungen gab. Ich hätte mit 100 gerechnet. Gut, wenn man vorher keine Bewerbungen bekommt, ist das sicherlich schon eine tolle Auswahl!

Auch Personalmarketing2null schreibt hierzu einen ausführlichen Artikel. Und genau hier will ich anknüpfen, denn es geht nicht darum zu erforschen, wie und auf welchem Wege Herr Sterz die Bekanntheit erlangt hat. Nein, es geht darum, was wir daraus mitnehmen können.

Gute Ideen, viel Mut, aber auch Ehrgeiz und Ehrlichkeit sowie etwas Glück

Das sind häufig die Zutaten für etwas Neues und Aufregendes mit Potenzial. Hier passt auch gut Martin Gaedt’s Buchtitel Rock Your Idea.
Genau das ist es!
Wir müssen Ideen haben, gerade wenn es darum geht neue Lehrlinge/Azubis zu finden. Wir müssen Mut haben diese Ideen umzusetzen und ggfs. in der Firma voranzutreiben. Mit viel Ehrgeiz, Ehrlichkeit und Authentizität ist es möglich die Ideen zu verwirklichen.

Hilfe, ich bin nicht kreativ. Wie komme ich zu Ideen?

Ich habe viele Ideen, die sich aus zwei vorhandenen Gegenständen/Materialien/Dienstleistungen zusammensetzen. Wer kennt sie nicht, die verrückten Eissorten? Wie wäre es mit einem Weißbier-Eis? Weißbier + Eis. Das ist ganz einfach!
Über meinem Küchentisch befindet sich seit ein paar Wochen ein Gewürzregal-Leuchter. Mit einem alten Holzbalken, einer Fräse und Edision-Lampen habe ich mir ein multifunktionales, optisches Highlight gebaut (Ja, ich habe die elektrotechnischen Grundlagen in meiner Erstausbildung erworben.)
Vielleicht gibt es im Recruiting noch mehr Möglichkeiten als Video-Bewerbungen oder einem Benefits-Booster?

Nächste Möglichkeiten für ein ganzes Team: Brainwriting, 6-3-5 Methode, und vieles mehr aus dem Bereich des Design Thinkings. Probieren Sie es aus! Ein Kunde hat Lehrkräften in seiner Lehrwerkstatt ein Praktikum für Lehrkräfte angeboten, um ihnen die Begeisterung für die technische Ausbildung „beizubringen“. Klingt verrückt? Hat aber funktioniert!

Kreativität lernen: Hier muss ich wieder an Martin Gaedts Buch verweisen. Da gibt es viele gute Tipps und sogar mein kreatives Ich war überrascht von den Vorschlägen.

Einen Tipp muss ich zum Schluss noch los werden: Bitte streichen Sie im kreativen Ideenfindungsprozess die Worte „Ja, aber …“ aus Ihrem Kopf und lassen Sie diese auch nicht in der Teamarbeit zu. Das zerstört den kreativen Prozess.
Wer „Ja, aber …“ beginnt muss seine Aussage in ein „Ja, und …“ umformulieren!

Viel Spaß in der Ideenschmiede!

6 thoughts on “Neue Ideen, Mut und etwas Glück – Viral gehen wie Glaserei Sterz”

  1. Danke für den Beitrag zu Glaser. Ich habe lange gesucht, um hilfreiche Informationen dazu zu finden, weil sich meine Schwester dafür sehr interessiert. Die Infos hier werde ich ihr mal weitergeben.

  2. Vielen Dank für den Beitrag zur berühmten Glaserei. Mein Bruder macht ein Praktikum in der Glaserei und möchte sich danach zum Glaser ausbilden lassen. Gut zu wissen, dass es heutzutage viel Kreativität erfordern kann, die richtigen Bewerber an Land zu ziehen.

  3. Das Video von der Glaserei hat mich damals sehr beeindruckt. Schade, dass nur 40 Bewerbungen bei rum kamen, aber lieber 40 als keine. Für das Recruitment, auch im Handwerk, sind solche Aktion nur zuträglich.

  4. Mein Bruder war damals auch auf der Suche nach einer Ausbildung und hatte dieses Video gesehen. Leider wohnen wir zu weit weg aber er hat sich bei uns in der Nähe als Glaser beworben. Er arbeitet seit letztem Jahr als Glaser und ihm gefällt der Job sehr. Schade das es so schwierig ist Azubis zu finden ihn hatte die Authentizität der Werbung überzeugt.

  5. Das Video der Glaserei habe ich ebenfalls gesehen! Aber es überrascht mich ebenso, dass so eine Reichweite nur 40 Bewerbungen generiert hat. Wäre ich noch jung, hätte ich mich dort definitiv beworben, aber vielleicht interessiert sich die Jugend heutzutage eher für anderes als so eine eher traditionelle Ausbildung. Glasereien kann man wohl selbst durch die Technik nicht ausreichend nah an technikaffine junge Leute bringen, wirklich schade.

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