3. Deutsches Ausbildungsforum 2018 – Frischer Wind für die Ausbildung

Was tun, wenn immer mehr Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben, aber die Azubis von morgen andere Erwartungen haben als früher? Genau darum ging’s beim 3. Deutschen Ausbildungsforum, das 2018 in lockerer, praxisnaher Atmosphäre stattfand. Ausbilder:innen, Personaler:innen, Bildungsexpert:innen und Unternehmen kamen zusammen, um über die Zukunft der beruflichen Ausbildung zu sprechen. Mit dabei: viele Ideen, noch mehr Fragen – und jede Menge Motivation, die Ausbildung besser zu machen.


💻 Der Nachwuchs ist da – aber nicht da, wo wir ihn suchen

Einer der zentralen Punkte auf dem Forum: Die Zielgruppe hat sich verändert. Die sogenannte Generation Z ist anders unterwegs als die Generationen vor ihr. Sie ist digital, vernetzt, kritisch – und hat ganz andere Ansprüche an ihre Ausbildung.

Viele Betriebe berichteten, dass klassische Recruiting-Wege wie Stellenanzeigen oder Berufsmessen kaum noch Wirkung zeigen. Stattdessen wurden kreative Wege vorgestellt: Instagram-Kampagnen, Azubi-Videos, WhatsApp-Bewerbungen oder sogar Azubi-Speed-Datings. Denn eins war klar: Wer junge Menschen erreichen will, muss dahin, wo sie sind – ins Netz.

Spannend: Einige Unternehmen ließen ihre eigenen Azubis das Ausbildungsmarketing gestalten. Mit Erfolg – denn echte Einblicke aus erster Hand kommen bei Gleichaltrigen einfach besser an als perfekte Hochglanzbroschüren.


📣 Ausbildungsmarketing: Von langweilig zu lebendig

Ein großes Thema war deshalb auch das Ausbildungsmarketing. Es ging nicht mehr nur darum, „irgendwie Azubis zu finden“, sondern darum, die passenden jungen Menschen zu gewinnen – und zwar mit einer authentischen Ansprache.

Beispiele aus der Praxis zeigten, wie Unternehmen ihre Ausbildungsangebote sichtbar machen – mit Storytelling, Social Media und Veranstaltungen, bei denen Jugendliche Berufe direkt ausprobieren können. Der Fokus lag auf Transparenz und Ehrlichkeit: Wer zeigt, wie’s wirklich im Betrieb läuft, punktet eher als mit perfekten Versprechen.

Besonders beliebt: Azubi-Takeover auf Instagram, bei denen Auszubildende den Firmenaccount übernehmen und live aus dem Arbeitsalltag berichten. So wurde Ausbildung plötzlich greifbar – und zwar auf Augenhöhe.

🎉 Glückwunsch an die besten Ausbildungsbetriebe 2017! 🎉

Die große Preisverleihung war das Highlight des 3. Deutschen Ausbildungsforums in Berlin:
19 Top-Unternehmen waren für die BEST PLACE TO LEARN-Awards 2017 nominiert – doch nur vier konnten den begehrten Preis für das beste Zertifizierungsergebnis mit nach Hause nehmen.

Und hier sind die glücklichen Gewinner – jeweils die Besten in ihrer Größenklasse:

🏆 Kategorie bis 100 Mitarbeitende:
Select GmbH, Bruchsal

🏆 Kategorie 101 bis 500 Mitarbeitende:
Füngers Feinkost GmbH & Co. KG, Oranienbaum

🏆 Kategorie 501 bis 1.000 Mitarbeitende:
Sparkasse Herford, Herford

🏆 Kategorie über 1.000 Mitarbeitende:
Lenze SE, Aerzen

Doch damit nicht genug! 👏
Zum ersten Mal wurde auch der Gesundheitspreis Ausbildung verliehen – eine Auszeichnung der Techniker Krankenkasse und AUBI-plus für besonders vorbildliche Gesundheitsprävention in der Ausbildung.

🏅 Premiere gelungen:
Auch hier durfte sich die Füngers Feinkost GmbH & Co. KG über einen weiteren Preis freuen – für ihr starkes Engagement rund um die Gesundheit ihrer Azubis. Daumen hoch!


🛠️ Qualität statt Pflichtprogramm: Ausbildung als Erlebnis

Auch das Thema Ausbildungsqualität kam nicht zu kurz. In Workshops und Diskussionen wurde deutlich: Ausbildung ist heute mehr als das reine Vermitteln von Fachwissen. Soziale Kompetenzen, Teamarbeit, Kommunikation und Feedbackkultur spielen eine immer größere Rolle.

Viele Unternehmen stellten Modelle vor, wie sie ihre Azubis besser begleiten – mit Mentorenprogrammen, regelmäßigen Feedbackgesprächen oder Lernprojekten, bei denen Azubis selbst Verantwortung übernehmen. Ziel: Statt „Lernen durch Schmerzen“ lieber motiviert mitgestalten.

Ein interessanter Punkt war auch das Thema Abbrecherquote. Betriebe, die stark auf persönliche Betreuung setzen und von Anfang an klare Strukturen schaffen, berichteten von deutlich weniger Ausbildungsabbrüchen.


📱 Digitalisierung: Ausbildung im Wandel

Natürlich durfte auch der Dauerbrenner Digitalisierung nicht fehlen. 2018 war das Thema noch in vielen Betrieben Neuland – aber der Wille zur Veränderung war spürbar. Gezeigt wurden erste digitale Ausbildungstools, Online-Berichtshefte, Lernplattformen und Apps, mit denen Azubis spielerisch lernen können.

Aber auch der Umgang mit digitalen Medien selbst war Thema: Wie vermittle ich Medienkompetenz? Wie nutze ich digitale Kanäle sinnvoll im Ausbildungsalltag? Viele Unternehmen sahen hier Chancen – aber auch die Notwendigkeit, die Ausbilder:innen entsprechend zu schulen.


🆕 Fazit: Ausbildung neu denken – gemeinsam und mit Mut

Das 3. Deutsche Ausbildungsforum 2018 war kein trockener Kongress mit endlosen PowerPoint-Vorträgen – sondern ein Ort des Austauschs, der Inspiration und des gemeinsamen Nachdenkens. Die Teilnehmer:innen waren sich einig: Ausbildung muss sich weiterentwickeln, um den Anforderungen der neuen Generation gerecht zu werden.

Mitgenommen wurden viele Ideen – vom digitalen Recruiting bis zur persönlichen Azubi-Betreuung. Und vor allem eins: Mut, Dinge auszuprobieren, auch wenn nicht alles sofort klappt. Denn wer heute ausbildet, gestaltet die Arbeitswelt von morgen.


Und du?
Warst du beim Ausbildungsforum 2018 dabei oder beschäftigst dich gerade mit der Ausbildung von Jugendlichen? Dann erzähl doch mal: Was war dein größtes Aha-Erlebnis? Welche Ideen hast du für die Ausbildung der Zukunft?

Foto: Fotografenteam Christian Ahrens und Silvia Steinbach

Das nächste Ausbildungsforum: https://www.deutsches-ausbildungsforum.de/

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