Die Uhr tickt. Laut, gnadenlos und unaufhaltsam. 2030 ist das Jahr, in dem die Babyboomer in Rente gehen und mit ihnen Millionen Fachkräfte. Wer glaubt, noch Zeit zu haben, täuscht sich gewaltig. Wir stehen im Countdown T-1.
2026 ist euer letztes Jahr, in dem ihr rechtzeitig Azubis gewinnen könnt, die vor dem Crash ausgelernt haben und noch genügend Praxiszeit mit den Babyboomern verbringen. Klingt dramatisch? Ist es auch.
🔨Warum 2026 so entscheidend ist
Rechnen wir’s einmal ganz nüchtern durch:
- Wer 2026 Azubis einstellt, hat 2029 fertige Fachkräfte.
- Diese jungen Leute haben dann nur noch ein Jahr bis zum Babyboomer-Crash 2030. Ein Jahr, um möglichst viel Praxiswissen von den Erfahrensten im Betrieb mitzunehmen.
- Danach bleiben sie im Schnitt fünf Jahre bei euch, aber eben mit einem Erfahrungsrückstand, weil die klassischen sieben Jahre „Einarbeitungszeit bis zur vollen Souveränität“ nicht mehr durch die Babyboomer begleitet werden können.
Und jetzt kommt die knallharte Realität:
👉 Wer erst 2027 Azubis einstellt, bekommt 2030 ausgelernte Leute. Die Babyboomer? Schon weg. Der Wissenstransfer? Verpasst.
Die Folge: Eure „frischgebackenen Fachkräfte“ stehen zwar auf dem Papier im Betrieb, aber ohne die entscheidenden Handgriffe, Routinen und Tricks, die man nicht aus Büchern oder Onlinekursen lernt.
🍀2030 Fachkräfte suchen? Viel Glück.
Natürlich könnt ihr 2030 auch versuchen, Fachkräfte von außen zu holen. Aber stellt euch vor: Alle Unternehmen suchen gleichzeitig.
- Headhunter reiben sich die Hände und kassieren Traumhonorare.
- Fachkräfte wissen genau, dass sie Mangelware sind und diktieren Gehalt, Arbeitszeit und Benefits.
- Neue Leute müssen erst angelernt werden, bevor sie wirklich Wert schaffen.
Kurz: Wer erst 2030 in den „Markt der Suchenden“ einsteigt, zahlt drauf – finanziell und organisatorisch. Und das Beste daran? Ihr hättet es vorher verhindern können, indem ihr rechtzeitig selbst ausgebildet habt.
🏆Ausbildung ist kein Kostenfaktor, sondern Überlebensstrategie
Viele Unternehmen bremsen in Krisenzeiten zuerst bei der Ausbildung. „Wir haben gerade andere Sorgen“, heißt es dann. Aber genau das ist der Denkfehler. Denn gerade in schwierigen Zeiten entscheidet sich, wer an die Zukunft denkt und wer in ein paar Jahren handlungsunfähig dasteht.
Eine Ausbildung kostet Geld, ja. Aber was kostet es euch, wenn ihr 2030 Aufträge ablehnen müsst, weil niemand mehr da ist, der sie bearbeiten kann? Was kostet es, wenn Kunden abspringen, weil Lieferzeiten explodieren? Oder wenn ihr Zehntausende Euro an Headhunter zahlt, nur um jemanden zu bekommen, der danach noch zwei Jahre angelernt werden muss?
Ausbilden heißt: Sicherheit kaufen. Planungssicherheit. Zukunftssicherheit. Unternehmenssicherheit.
⁉️Aber wie überzeugt man Geschäftsführung und Personalabteilung?
Oft ist das Problem gar nicht der Wille in der Fachabteilung. Viele wissen längst, dass die Lücke kommt. Aber wie bringt man die Geschäftsführung dazu, jetzt in die Ausbildung zu investieren? Hier sind die 5 wichtigsten Argumente, die sitzen:
1. Zeitsprung nutzen – jeder Jahrgang zählt
2026 Azubis einzustellen bedeutet, 2029 Fachkräfte mit einem Praxisjahr im Rücken zu haben. Jeder Jahrgang, den ihr JETZT gewinnt, federt 2030 ab. Jeder Jahrgang, den ihr verpasst, verschärft die Lücke. Selbstausbildete Fachkräfte bleiben länger im Betrieb und sind aktuell im Recruiting günstiger als in 2030.
2. Wissenstransfer ist nur noch kurz möglich
Babyboomer gehen. Punkt. Wer nicht jetzt Azubis einstellt, hat keine Chance mehr, das Praxiswissen in der Tiefe zu sichern. Theoretische Schulungen ersetzen keine jahrzehntelange Erfahrung.
3. Kostenexplosion ab 2030 vermeiden
Fachkräfte von außen zu holen, wird extrem teuer. Headhunter, Gehaltssteigerungen, Fluktuation. Wer heute selbst ausbildet, investiert vergleichsweise wenig und spart später ein Vielfaches.
4. Attraktivität am Arbeitsmarkt steigern
Ausbildungsbetriebe wirken nach außen wie Zukunftsmacher. Wer sichtbar junge Menschen fördert, hat ein starkes Employer Branding. Das zieht nicht nur Azubis, sondern auch Fachkräfte an, die langfristig Sicherheit suchen.
5. Krisensicherheit aufbauen
Ausgebildete Fachkräfte aus den eigenen Reihen sind loyaler, eingespielter und besser in der Unternehmenskultur verankert. Gerade in Krisenzeiten zeigt sich: Wer eigene Leute aufgebaut hat, bleibt handlungsfähig, während andere ins Leere laufen.
Der letzte Weckruf: Aufwachen!
Wir reden nicht mehr über ferne Szenarien. Wir reden über JETZT.
- Wer 2026 nicht ausbildet, verliert die letzte Chance auf einen echten Praxis-Übergang.
- Wer bis 2027 wartet, geht ins Risiko und muss 2030 mit halbgaren Lösungen leben.
- Wer hofft, 2030 „einfach Fachkräfte einzukaufen“, spielt Russisch Roulette mit seinem Unternehmen.
Der Babyboomer-Crash 2030 kommt – egal, ob ihr vorbereitet seid oder nicht. Aber ihr könnt heute entscheiden, ob ihr in die Katastrophe rauscht oder vorbereitet seid.
Fazit: Jetzt ausbilden. Zukunft sichern.
2026 ist das Schlüsseljahr. Der letzte Punkt, an dem ihr die Weichen richtig stellen könnt. Jeder Azubi, den ihr jetzt für euch gewinnt, ist ein Puzzleteil gegen den Fachkräftemangel. Jeder Monat, den ihr verschlaft, macht das Loch größer.
👉 Also: Aufwachen. Recruiting hochfahren. Ausbildung sichtbar machen. Azubis binden.
👉 Denn 2030 wird nicht der Anfang vom Ende, sondern das Jahr, in dem sich zeigt, wer rechtzeitig die Zukunft gesichert hat.
Countdown T-1 läuft. Die Frage ist: Seid ihr wach genug, um ihn zu hören?
IW Köln: Die Babyboomer gehen in Rente.
Tagesschau: Fast 20 Millionen Babyboomer gehen bis 2036 in Rente
IW Köln: Arbeitsmarkt: Fast 20 Millionen Erwerbstätige erreichen bis 2036 das Renteneintrittsalter
Handelsblatt: Im Öffentlichen Dienst werden 840.000 Fachkräfte fehlen
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