Überblick, Chancen & Trends für Jugendliche und Betriebe
Wer 2023 in der Schweiz eine Lehrstelle sucht oder selber Lernende ausbildet, kommt an digitalen Plattformen und neuen Trends nicht vorbei. Lehrlingsportale sind längst nicht mehr nur einfache Jobbörsen, sondern echte Orientierungshilfen für Jugendliche, Eltern und Unternehmen. Hier bekommst du den Überblick, was es gibt, was gilt und was sich verändert hat.
💡Was sind Lehrlingsportale eigentlich?
Lehrlingsportale sind Online-Plattformen, auf denen Lehrstellen, Schnupperlehren, Bewerbungsinfos und Berufsbeschreibungen gesammelt sind. Kurz gesagt: das Sprungbrett in die Berufswelt.
Für Jugendliche heisst das: Sie können Berufe vergleichen, Unternehmen entdecken und sich direkt bewerben. Für Betriebe bedeutet es: mehr Sichtbarkeit, einfaches Bewerbermanagement und den direkten Draht zu potenziellen Lernenden.
Gerade 2023 ist spannend, weil viele Portale auf smarte Matching-Funktionen, Bewerbungs-Tools und digitale Eignungstests setzen. Die Lehrstellensuche wird also immer moderner und ein bisschen komfortabler.
🎯Wichtige Lehrlingsportale in der Schweiz 2023
Hier die bekanntesten und hilfreichsten Plattformen, die Jugendlichen und Betrieben das Leben erleichtern:
Portal / Angebot | Was es bietet / Besonderes |
---|---|
Yousty.ch | Das grösste Berufsbildungsportal der Schweiz. Lehrstellen, Schnupperlehren, Berufsmessen und Bewerbungstipps. Betriebe können hier ihre Lehrstellen ausschreiben und Bewerbungen direkt verwalten. (yousty.ch) |
Gateway.one | Eine Plattform, die Berufswahl, Eignungstests und Bewerbungsmanagement kombiniert. Besonders beliebt bei Schulen, weil sie Jugendliche gezielt mit passenden Betrieben zusammenbringt. (gateway.one) |
AUBI-plus Schweiz | Bietet Lehrstellensuche, Berufsfinder Berufsbilder, Matching und Bewerbungsratgeber – ideal für alle, die sich erst noch orientieren möchten. Schnellbewerbungsfunktion, Bewerberpool und ausführliche Betriebsprofile für Lehrbetriebe (aubi-plus.ch) |
Berufsberatung.ch & kantonale BIZ | Offizielle, neutrale Infoquellen mit Lehrstellennachweisen, Bildungswegen und Beratung. Die Anlaufstelle schlechthin bei Fragen rund um Berufswahl und Anschlusslösungen. (berufsberatung.ch) |
Branchenportale / Verbände | Viele Branchen wie Gebäudetechnik (suissetec), Gastro oder KV haben eigene Portale mit Infos zu Löhnen, Anforderungen und Ausbildungspfaden. (suissetec.ch) |
⚙️Rahmenbedingungen 2023 – was gilt?
Damit Ausbildung fair und einheitlich bleibt, gibt’s in der Schweiz klare Regeln. Die wichtigsten Punkte im Überblick:
- Lehrvertrag & Berufsbildungsgesetz (BBG)
Grundlage jeder Ausbildung ist der Lehrvertrag, geregelt im Berufsbildungsgesetz. Er enthält Dauer, Lohn, Pflichten, Ferien und Arbeitszeiten. - Bildungsverordnungen & Bildungspläne
Für jeden Beruf existiert eine sogenannte BiVo – also eine Bildungsverordnung. Sie legt fest, welche Kompetenzen Lernende erwerben müssen und wie Praxis- und Schulanteile verteilt sind. 2023 wurden etwa im KV-Bereich grössere Reformen umgesetzt. - Löhne & Vergütung
Die Löhne sind kantonal und branchenabhängig, aber Verbände wie der Kaufmännische Verband oder suissetec geben jedes Jahr Empfehlungen heraus. 2023 wurden die Lernendenlöhne vielerorts leicht angehoben, um die Teuerung auszugleichen. - Lehrstellenangebot & Markt
Im Mai 2023 waren über 51’000 Lehrverträge abgeschlossen, gleichzeitig blieben rund 20’000 Stellen offen. Das zeigt: Es gibt viele Chancen, aber Jugendliche müssen sich frühzeitig informieren und bewerben. - Beratung & Unterstützung
Schnupperlehren, Berufsberatung, Berufsmessen und Online-Tools helfen, den passenden Weg zu finden. Besonders empfehlenswert: der digitale KV-Ratgeber „Alles klar!“ oder die Berufs-Checks von Yousty und Gateway.one.
📊Herausforderungen & Trends 2023
Natürlich läuft nicht alles rund. Hier ein paar Themen, die 2023 besonders diskutiert wurden:
- Vorzeitige Lehrvertragsauflösungen: Immer noch ein Problem, laut Studien betrifft das über 20 % der Lernenden, besonders oft junge Frauen.
- Teuerung & Lebenshaltungskosten: Lernende spüren die Inflation deutlich. Viele Verbände haben deshalb Lohnerhöhungen empfohlen.
- Regionale Unterschiede: In der Deutschschweiz sind Lehrstellen oft früher besetzt als in der Romandie oder im Tessin.
- Informationslücken: Manche Jugendliche kennen nur wenige Berufe oder wissen nicht, wie Bewerbungen heute digital funktionieren. Hier setzen Portale mit Berufs-Checks und Matching-Tools an.
- Digitalisierung & Matching: Immer mehr Betriebe nutzen automatisierte Systeme, um geeignete Kandidat:innen zu finden. Ein Trend, der sich klar fortsetzen wird.
💡Tipps für Lehrlinge, Eltern & Betriebe
Damit’s klappt mit der passenden Lehre:
- Frühzeitig starten: Schon in der 2. Oberstufe mit Berufserkundung beginnen.
- Schnuppern & vergleichen: Praktika und Schnuppertage sind Gold wert.
- Vertrag prüfen: Lohn, Arbeitszeiten, Ferien und Weiterbildungsmöglichkeiten checken.
- Bewerbung digital aufbereiten: Portale wie Yousty oder Gateway.one bieten Tools, um Lebenslauf und Motivationsschreiben professionell zu gestalten.
- Kommunikation offen halten: Eltern, Lehrpersonen und Berufsberatung sind wichtige Partner auf dem Weg zur Lehrstelle.
Fazit
Die Schweiz hat 2023 ein stabiles, modernes und gut vernetztes Berufsbildungssystem. Lehrlingsportale wie Yousty, Gateway.one oder AUBI-plus machen es einfacher, den passenden Beruf zu finden, und geben Jugendlichen Orientierung in einer immer komplexeren Berufswelt.
Die rechtlichen und strukturellen Rahmenbedingungen sorgen für Qualität und Fairness. Doch entscheidend bleibt, dass Jugendliche die Angebote nutzen, sich aktiv informieren und Mut zeigen, Neues auszuprobieren. Denn: Die Lehre ist und bleibt einer der besten Startpunkte für eine erfolgreiche Karriere in der Schweiz.
Foto von Mikhail Nilov / Pexels.com
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