Wir alle haben es schon zigmal gehört: Die Babyboomer gehen in Rente. Aber mal ehrlich – habt ihr euch wirklich schon klargemacht, was das für euer Unternehmen konkret bedeutet? Es ist kein abstrakter Trend, keine ferne Zukunft. Wir reden über einen Countdown, der längst läuft.
👉 2030 ist das Jahr, in dem Millionen Fachkräfte gleichzeitig vom Arbeitsmarkt verschwinden. Mit einem Schlag.
👉 Das sind nicht nur Menschen, das sind Jahrzehnte an Wissen, Netzwerken, praktischer Erfahrung.
👉 Und das ist genau die Zeit, in der ihr euch fragen werdet: Haben wir rechtzeitig ausgebildet?
Der Zeitfaktor – warum 2025 entscheidend ist
Stellt euch die Ausbildungsuhr mal plastisch vor:
- Wer 2025 Azubis einstellt, hat 2028 fertige Fachkräfte.
- Diese Fachkräfte haben dann noch zwei Jahre, um das bestmögliche Wissen von den Babyboomern abzugreifen, bevor diese endgültig in den Ruhestand gehen.
- Das bedeutet, bleiben im Schnitt fünf Jahre, in denen diese jungen Leute im Betrieb sind und ihr erarbeitetes Wissen einsetzen können.
Das klingt okay, oder? Aber hier kommt der Haken:
Eine Fachkraft braucht im Schnitt sieben Jahre, bis sie auf fast alles eine Antwort geben kann. Ihr merkt: Wenn ihr erst 2027 mit dem massenhaften Ausbilden startet, seid ihr schon zu spät. Denn dann sind die Babyboomer im Zweifel schon weg – und mit ihnen die Chance, dass das Wissen praxisnah weitergegeben wird.
Warum „Abwarten“ keine Option ist
Viele Unternehmen denken: „Wir schauen erst mal, wie sich die Lage entwickelt. Wenn es eng wird, stellen wir eben mehr Azubis ein.“ Klingt vernünftig, ist aber brandgefährlich.
Denn:
- Die besten Ausbilder gehen bald selbst in Rente. Wer soll eure Azubis dann noch in der Praxis anlernen?
- Die Ausbildungszeit ist nicht verhandelbar. Drei Jahre braucht ihr mindestens. Es gibt keine Abkürzung.
- Der Wettbewerb schläft nicht. Alle suchen gerade händeringend nach Nachwuchs. Wer jetzt nicht sichtbar ist, hat 2027 keine Bewerber mehr, weil die längst bei anderen gelandet sind.
Kurz: Wenn ihr erst in drei Jahren reagiert, ist es nicht nur zu spät – ihr lauft mit voller Geschwindigkeit in den Babyboomer-Crash 2030.
Der Babyboomer-Crash 2030 in Zahlen und Bildern
Stellt euch vor, 40% eurer Belegschaft verabschieden sich in wenigen Jahren gleichzeitig.
- Die Abteilungen laufen nur noch mit halber Kraft.
- Projekte verzögern sich, weil niemand mehr den Gesamtüberblick hat.
- Aufträge können nicht angenommen werden, weil Fachkräfte fehlen.
- Junge Mitarbeitende fühlen sich überfordert, weil sie nicht rechtzeitig begleitet wurden – und verlassen im schlimmsten Fall den Betrieb.
Das ist kein Schreckensszenario aus einem Beraterhandbuch. Das ist die logische Folge, wenn man den Ausbildungsauftrag verschiebt.
Jetzt ausbilden heißt: Zukunft sichern
Was müsst ihr also tun? Die Antwort ist einfach – auch wenn die Umsetzung Mut und Einsatz braucht.
- 2025 Azubis einstellen – nicht irgendwann. Jeder Jahrgang, den ihr jetzt aufbaut, fängt den Crash 2030 ab.
- Wissenstransfer organisieren. Setzt Babyboomer und Azubis in Tandems. Lasst die Erfahrenen nicht einfach gehen, sondern macht sie zu Mentoren.
- Praxis vor Theorie. Was auf keinem Blatt Papier steht: kleine Kniffe, Kontakte, Erfahrungswerte. Genau das kann nur im echten Arbeitsalltag vermittelt werden.
- Ausbildungsquote hochfahren. Plant nicht minimalistisch, sondern großzügig. Wer glaubt, er brauche nur eine Handvoll Azubis, wird 2030 merken, dass das zu wenig war.
- Sichtbarkeit erhöhen. Macht klar: Bei uns gibt’s Zukunft. Wer junge Menschen nicht erreicht, gewinnt keine Bewerber – so einfach ist es.
Beispielrechnung: Der Unterschied von drei Jahren
- Szenario A: Ihr stellt 2025 zehn Azubis ein. 2028 habt ihr zehn Fachkräfte. Diese können noch zwei Jahre lang von euren erfahrenen Babyboomern lernen, bevor die Rente ruft.
- Szenario B: Ihr wartet bis 2027 und stellt zehn Azubis ein. Diese sind 2030 fertig. Eure Babyboomer? Wahrscheinlich schon weg. Das Wissen? Nicht oder halbherzig übermittelt. Die Fachkräfte? Fachlich halb ausgebildet, aber ohne Tiefe.
Ergebnis: In Szenario A seid ihr zukunftsfähig, in Szenario B lauft ihr dem Wissen nur noch hinterher.
Handeln statt hoffen
Der Fachkräftemangel kommt nicht überraschend. Wir alle sehen ihn kommen wie einen Zug im Tunnel. Die Frage ist: Stehen wir noch auf den Gleisen – oder haben wir rechtzeitig die Weiche gestellt?
Die Antwort liegt in eurer Ausbildungsstrategie.
- Wer 2025 ausbildet, hat 2028 Leute, die mit Wissen gefüttert werden können.
- Wer wartet, riskiert 2030 den harten Aufprall.
Der Babyboomer-Crash 2030 wird Unternehmen trennen in zwei Kategorien:
- Die, die rechtzeitig ausgebildet haben und weiter leistungsfähig bleiben.
- Und die, die Aufträge ablehnen, Kunden verlieren und in Dauer-Recruiting-Schleifen feststecken.
🎯Fazit: Die Uhr tickt
2025 ist kein normales Jahr. Es ist das Schlüsseljahr, um den Crash 2030 abzufedern. Jeder Azubi, den ihr jetzt einstellt, ist ein Stück Zukunftssicherung. Jeder Monat, den ihr wartet, vergrößert das Risiko.
Also, ganz klar:
👉 Jetzt ausbilden. Zukunft sichern. Babyboomer-Crash vermeiden.
Die Entscheidung liegt bei euch. Aber denkt dran: 2030 ist nicht weit weg – es sind nur noch fünf Jahre.
SWR: Die Boomer gehen in Rente – Das sind die Auswirkungen für RLP
BR: Babyboomer in Rente: Dramatische Folgen für Unternehmen
Business Insider: Innerhalb weniger Jahre gehen jetzt 16,5 Millionen Babyboomer in Rente – Ökonomen schlagen Alarm
Foto von Ron Lach / Pexels.com
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