Wer hätte gedacht, dass man mal die Frage „Was will ich später mal machen?“ stellen muss, während man im Home-Schooling sitzt, mit schlechter Internetverbindung kämpft und gleichzeitig versucht, seiner kleinen Schwester Mathe zu erklären? Willkommen in der Zeit der Corona-Pandemie – wo Zukunftsplanung plötzlich digital wurde und Berufsorientierung auf Zoom stattfand. Klingt nicht gerade nach Traumstart, oder?
Aber hey, wir alle mussten irgendwie damit umgehen. Und dabei wurde ziemlich deutlich, wie wichtig Praktika eigentlich sind – und was passiert, wenn sie plötzlich wegfallen.
🛠️ Warum sind Praktika eigentlich so wichtig?
Ganz ehrlich: Kein Schulfach bringt dir das Gefühl, wie es ist, morgens um 7:30 Uhr in einem Handwerksbetrieb auf der Matte zu stehen. Oder mit echten Kund*innen in einem Laden zu reden. Oder herauszufinden, dass du bei der dritten Stunde im Büro eigentlich schon am Einschlafen bist.
Praktika zeigen dir die Realität. Nicht die aus dem Schulbuch, sondern die mit Kaffee, Kollegen und echten Aufgaben. Man merkt schnell, ob man eher der kreative Typ fürs Marketing ist oder doch lieber mit den Händen arbeitet. Und auch das Gegenteil ist hilfreich: Zu wissen, was man NICHT will, bringt dich genauso weiter.
Gerade während der Schulzeit sind Praktika oft die erste Möglichkeit, in Berufe reinzuschnuppern. Man sieht, wie der Arbeitsalltag wirklich abläuft, was man können muss – und ob man sich das langfristig vorstellen kann.
😷 Dann kam Corona – und alles war anders
Tja, und dann kam dieser Virus mit seinem kompletten Chaos. Schulen waren zu, Betriebe ebenfalls, oder sie fuhren nur mit Notbesetzung. Praktika? Abgesagt. Bewerbertage? Gestrichen. Messebesuche? Nur noch digital – wenn überhaupt.
Für viele Schülerinnen war das eine echt frustrierende Zeit. Keine Erfahrungen, keine neuen Eindrücke, keine Gespräche mit Ausbilderinnen. Und für Betriebe? Auch schwierig. Denn die Unternehmen sind auf Nachwuchs angewiesen – und plötzlich gab’s keine Möglichkeit mehr, sich gegenseitig kennenzulernen.
📱 Aber: Not macht erfinderisch – das gilt auch für Unternehmen
Zum Glück haben viele Betriebe nicht einfach die Hände in den Schoß gelegt. Im Gegenteil: Einige wurden richtig kreativ und haben digitale Alternativen zur Berufsorientierung geschaffen. Hier ein paar Beispiele, wie Unternehmen trotzdem Kontakt zu jungen Leuten gehalten haben:
1. Digitale Praktika
Manche Betriebe haben digitale Praktika angeboten – also kleine Projekte, Online-Workshops oder „Job Shadowing“ per Video-Call. Zwar ersetzt das nicht den echten Arbeitsalltag, aber es gibt immerhin einen Einblick in die Branche, die Aufgaben und das Team.
2. Virtuelle Betriebsführungen
Statt Besuchergruppen durchs Gebäude zu führen, gab’s YouTube-Videos oder 360-Grad-Rundgänge. Schüler*innen konnten vom Sofa aus sehen, wie eine Produktion funktioniert oder wie ein Büroalltag aussieht.
3. Online-Sprechstunden & Azubi-Talks
Einige Unternehmen haben regelmäßig Online-Fragerunden mit Azubis veranstaltet. So konnte man sich direkt mit Leuten austauschen, die gerade mitten in der Ausbildung stecken – ehrlich, direkt und ohne Hochglanz-Werbung.
4. Interaktive Berufsorientierungs-Plattformen
Es entstanden Plattformen, auf denen Schüler*innen Unternehmen entdecken, Quizze machen oder sogar Mini-Praktika simulieren konnten. Das ist zwar eher wie ein Computerspiel – aber besser als gar nichts.
⁉️ Und was nehmen wir daraus mit?
Corona hat viel durcheinandergebracht – keine Frage. Aber es hat auch gezeigt, wie wichtig Flexibilität ist. Und wie wichtig die Berufsorientierung für junge Menschen wirklich ist.
Denn Fakt ist: Je besser man weiß, was einem liegt (und was nicht), desto leichter fällt die Entscheidung nach der Schule. Egal ob Ausbildung, Studium oder was dazwischen – ein Blick in die echte Arbeitswelt hilft enorm.
Die Pandemie hat auch gezeigt, dass digitale Angebote funktionieren können – aber sie ersetzen kein echtes Praktikum. Der direkte Kontakt, das Anfassen, Mitmachen, Ausprobieren – all das ist wichtig und lässt sich nicht komplett digital abbilden.
Fazit: Praktika sind kein „Nice to have“, sondern ein „Must-have“
Gerade jetzt, wo wieder mehr Normalität herrscht, sollte man Praktika nicht als lästige Pflicht sehen. Sie sind eine echte Chance. Für Schüler*innen, um den passenden Weg zu finden. Und für Betriebe, um motivierte Nachwuchskräfte kennenzulernen.
Also: Nutzt die Möglichkeiten, die sich euch bieten – sei es ein Praktikum vor Ort oder ein digitales Angebot. Fragt nach, seid neugierig und probiert euch aus. Denn am Ende geht’s um eure Zukunft – und die sollte nicht zwischen Online-Unterricht und Lockdown verloren gehen.
P.S. Für alle Betriebe: Bitte weiter dranbleiben! Die Generation Z braucht nicht nur gute WLAN-Verbindungen, sondern auch echte Einblicke, ehrliche Gespräche und Chancen zum Mitmachen.
Foto von Thirdman / Pexels.com
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