Lehrlingsmarketing 2019 – das wirkt: Best-Practice-Beispiele aus Österreich

Lehrlingsmarketing ist kein trockenes HR-Thema, sondern echtes Storytelling: Wie schaffe ich es, dass junge Menschen meinen Betrieb nicht nur kennenlernen, sondern auch Lust bekommen, Teil davon zu werden? 2019 war in Österreich einiges los – von kreativen Projekten über starke Kampagnen bis hin zu Programmen, die Lehrlinge nachhaltig begleiten. Hier sind die besten Beispiele, die zeigen, wie es geht.


1. „Lehre statt Leere“ – wenn’s mal nicht rund läuft

Nicht jeder Start ins Berufsleben verläuft reibungslos. Manche Lehrlinge haben Probleme in der Schule, andere im Betrieb oder privat. Genau hier setzt das Programm „Lehre statt Leere“ an. Es bietet Coaching für Lehrlinge und gleichzeitig Unterstützung für Betriebe. Das kann ein persönliches Gespräch sein, ein Workshop oder eine längere Begleitung – je nachdem, was gerade gebraucht wird.

Warum wirkt das?
Weil es nicht um schnelle Werbung geht, sondern um echte Hilfe. Betriebe zeigen so, dass sie ihre Lehrlinge nicht fallen lassen, wenn’s schwierig wird. Das stärkt die Bindung und sorgt für ein besseres Image der Lehre insgesamt.

Quelle: lehre-statt-leere.at

2. SCHOOLGAMES – Berufsorientierung spielerisch gedacht

Kreide, Tafel, Frontalunterricht? Das funktioniert für viele Jugendliche nicht mehr. Genau deshalb gibt es die SCHOOLGAMES. Unternehmen bringen ihre Themen direkt ins Klassenzimmer – nicht als Vortrag, sondern als Spiel. Schüler*innen können dabei erleben, wie echte Abläufe in Betrieben funktionieren, welche Berufe es gibt und wie sie selbst ins Spiel passen könnten. SCHOOLGAMES gibt es bereits seit 2004

Warum wirkt das?
Weil junge Menschen ausprobieren wollen, anstatt nur zuzuhören. Wer in der Schule schon einmal spielerisch in die Rolle eines Logistikers, einer Technikerin oder eines Kaufmanns geschlüpft ist, erinnert sich später daran – und schaut beim Betrieb mit Sympathie vorbei.

Quelle: schoolgames.eu

3. ÖBB – Lehre mit Zugkraft

Die ÖBB gehören zu den größten Ausbildern Österreichs. 2019 haben sie gezeigt, wie man Lehrlingsmarketing richtig aufzieht: mit auffälligen Kampagnen, Events und vor allem viel Einblick in die Vielfalt der Berufe. Vom Mechatroniker bis zur Bürokauffrau – alles wird sichtbar gemacht, begleitet von authentischen Videos, Social Media Clips und persönlichen Geschichten. #NaSicher

Warum wirkt das?
Weil die Marke stark ist, aber noch wichtiger: weil echte Lehrlinge selbst erzählen, was sie machen. Jugendliche glauben Gleichaltrigen mehr als jeder Hochglanzbroschüre. Dazu kommen Thementage, Job-Shops und Events, die Nähe herstellen.

Quelle: oepb.at

4. „Great Start!“ – Lehrlingskultur, die sichtbar wird

Viele Betriebe bilden mit Leidenschaft aus, aber kaum jemand weiß davon. Mit dem Programm „Great Start!“ werden Unternehmen ausgezeichnet, die eine besonders gute Lehrlingskultur leben. Grundlage sind nicht nur interne Prozesse, sondern vor allem das Feedback der Lehrlinge selbst.

Warum wirkt das?
Weil Auszeichnungen Glaubwürdigkeit schaffen. Wenn Lehrlinge selbst bestätigen: „Hier werden wir ernst genommen“, dann hat das viel mehr Gewicht als jeder Werbeslogan. Für Betriebe ist es außerdem ein Anreiz, sich ständig zu verbessern – denn wer sich bewirbt, schaut automatisch genauer hin, wie es den Jugendlichen im Alltag wirklich geht.

Quelle: greatplacetowork.at

5. „Best of Talent“ – Lehrlinge ins Rampenlicht holen

Ein weiteres Beispiel, das 2019 Aufmerksamkeit geschaffen hat: die Initiative „Best of Talent“, bei der Lehrlinge und Lehrbetriebe ausgezeichnet wurden. Hier geht’s nicht nur um Noten, sondern um Engagement, Kreativität und das besondere Etwas, das Jugendliche in den Betrieb einbringen.

Warum wirkt das?
Weil Wertschätzung das beste Marketing ist. Wer seine Lehrlinge sichtbar feiert, zeigt: „Wir sind stolz auf euch.“ Das spricht nicht nur die Jugendlichen selbst an, sondern auch deren Freunde, Familien und zukünftige Bewerber*innen.

Quelle: ots.at

Was können Ausbildungsbetriebe daraus lernen?

Diese Beispiele zeigen: Lehrlingsmarketing 2019 war erfolgreich, wenn es echt, nahbar und wertschätzend war. Hier die wichtigsten Learnings für Betriebe:

  • Authentizität statt Werbesprech: Zeigt echte Gesichter, echte Geschichten, echte Lehrlingskultur.
  • Früh ansetzen: Wartet nicht, bis Jugendliche aktiv auf Jobsuche sind – holt sie in Schulen, bei Events oder durch spielerische Projekte ab.
  • Begleiten statt verlieren: Coaching-Angebote und offene Kommunikation helfen, Abbrüche zu vermeiden.
  • Wertschätzung sichtbar machen: Feiern, auszeichnen, stolz sein – das spricht sich herum.
  • Mut zur Kreativität: Lehrlingsmarketing darf Spaß machen, bunt sein, überraschen.

Fazit

Lehrlingsmarketing ist kein Einbahnstraßen-Plakat, sondern ein Beziehungsaufbau. Die Best-Practice-Beispiele aus Österreich 2019 zeigen deutlich: Betriebe, die Zuhören, Begleiten und Wertschätzen in den Vordergrund stellen, gewinnen nicht nur Lehrlinge, sondern auch deren Herzen. Und das ist die beste Grundlage für eine erfolgreiche Ausbildungskultur.

Foto von Istvan Szabo / Pexels.com

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