So können sich Jugendliche von Lehrbetrieben finden lassen – Dreh den Spieß um!

Die Suche nach einem Ausbildungsplatz kann ganz schön anstrengend sein. Stellenanzeigen wälzen, Anschreiben formulieren, Lebenslauf überarbeiten, passende Anlagen zusammensuchen, abschicken … und dann?
Warten. Hoffen. Zweifeln.
Kommt eine Rückmeldung? Wurde die Bewerbung überhaupt gelesen? Oder ist sie irgendwo im Posteingang versandet?

Aber was wäre, wenn man das Ganze mal anders herum angeht?

Statt sich ständig selbst zu bewerben, können Jugendliche heute auch dafür sorgen, dass Ausbildungsbetriebe auf sie zukommen – ganz aktiv. Klingt wie ein Traum? Ist aber Realität.


Active Sourcing – Nicht nur Unternehmen suchen Azubis. Auch Azubis dürfen sich finden lassen.

Was in großen Firmen seit Jahren Standard ist, kommt nun auch im Ausbildungsmarkt an: das sogenannte Active Sourcing.
Heißt übersetzt so viel wie: „aktive Kandidatensuche“ – also das Gegenteil von „Stellenanzeige schalten und abwarten“.

Immer mehr Ausbilder und Personalverantwortliche gehen selbst auf die Suche nach passenden Talenten.
Nicht nur, weil es oft zu wenig Bewerbungen gibt – sondern weil viele gute Kandidat*innen gar nicht wissen, wie oder wo sie sich bewerben sollen.

Und jetzt kommt’s:
Das Internet ist dabei das wichtigste Spielfeld.


Wie du im Netz sichtbar wirst – und zwar richtig

Personalverantwortliche durchforsten mittlerweile ganz gezielt Online-Plattformen, Bewerberdatenbanken und soziale Netzwerke, um interessante Jugendliche zu finden.
Wenn du weißt, wo sie suchen, kannst du dich dort so präsentieren, dass du ins Auge stichst – und im besten Fall eine Einladung bekommst, ohne jemals ein Anschreiben geschrieben zu haben.

Hier ein paar konkrete Tipps, wie du dich online richtig aufstellst:


🔍 1. Bewerberprofil anlegen – zum Beispiel bei AUBI-plus

Viele Azubi-Portale bieten nicht nur Stellenanzeigen, sondern auch Bewerberdatenbanken.
Ein gutes Beispiel ist AUBI-plus

Dort kannst du ein kostenloses Bewerberprofil erstellen – und das ist echt mehr als nur „Name + Noten“.

Du kannst zum Beispiel:

✅ Schulabschluss & Interessen eintragen
✅ Lebenslauf und Zeugnisse hochladen
✅ Eine Video-Bewerbung aufnehmen
✅ Deine Werte angeben (z. B. Respekt, Fairness, Teamarbeit)

Der letzte Punkt ist besonders spannend. Denn viele Unternehmen achten mittlerweile nicht nur auf Noten oder Abschlüsse, sondern auf den Cultural Fit – also: Passen unsere Werte zusammen?

Wer also z. B. „Verlässlichkeit“ und „Hilfsbereitschaft“ angibt, passt vielleicht besonders gut zu einem Betrieb, der viel mit Kund*innen arbeitet oder im sozialen Bereich tätig ist.


🎥 2. Video-Bewerbung – Zeig, wer du bist

Das klassische Anschreiben ist für viele Jugendliche ein echter Horror. Verständlich.
Aber warum nicht einfach ein kurzes Bewerbungsvideo drehen?

Viele Portale – auch AUBI-plus – bieten die Möglichkeit, ein Video direkt in dein Profil zu laden.
Du brauchst dafür keine Profi-Kamera, dein Smartphone reicht völlig aus.

In 60–90 Sekunden kannst du z. B. erzählen:

🎤 Wer bist du?
🎯 Was interessiert dich beruflich?
🛠 Was kannst du gut?
🧩 Was ist dir bei deinem zukünftigen Ausbildungsbetrieb wichtig?

Keine Sorge: Du musst kein YouTube-Star sein. Natürlichkeit schlägt Perfektion.


🌍 3. Sei offen für andere Regionen – Ausbildungsplätze gibt’s überall

Gerade in ländlichen Regionen oder kleinen Städten gibt es oft viele unbesetzte Ausbildungsplätze – aber kaum Bewerber*innen.
Wenn du bereit bist, deinen Wohnort zu wechseln oder zu pendeln, steigen deine Chancen enorm.

Viele Betriebe bieten:

🏠 Hilfe bei der Wohnungssuche
🚉 Zuschüsse zum Azubi-Ticket oder eine BahnCard
👨‍👩‍👧 Unterbringung in WGs oder Wohnheimen

Also: Denk auch mal über deinen Tellerrand hinaus – vielleicht wartet dein Traumjob gar nicht in deiner Stadt, sondern 100 km weiter.


💬 4. Social Media – Zeig dich auch dort von deiner besten Seite

Ob Instagram, TikTok oder sogar LinkedIn: Auch hier suchen inzwischen einige Betriebe nach Nachwuchs.
Klingt verrückt, ist aber so.

Tipp: Wenn du ein öffentliches Profil hast, schau mal, was dort so zu sehen ist.
Deine letzten Urlaubsfotos? Super.
Der Screenshot vom Mathe-Test mit der Note 5? Vielleicht lieber löschen. 😉

Und vielleicht traust du dich sogar, auf deinen Berufswunsch hinzuweisen:

📸 „Auf der Suche nach einer Ausbildung als Mediengestalterin – Tipps willkommen!“
💡 „Ich will Metallbauer werden – wer kann mir Betriebe empfehlen?“

So ein Post kann viel bewirken – und zeigt vor allem: Du meinst es ernst.


Warum das Ganze? Was bringt dir das?

Statt 20 Bewerbungen zu verschicken und 18 Absagen zu kassieren, kannst du mit einem cleveren Online-Profil vielleicht genau den Betrieb finden, der wirklich zu dir passt.

Denn:

✔️ Du sparst Zeit
✔️ Du wirst gefunden
✔️ Du kannst dich authentisch zeigen
✔️ Du bekommst Angebote, statt nur Absagen

Und: Du zeigst Eigeninitiative – und das kommt bei Ausbilder*innen richtig gut an.


Noch ein Gedanke zum Schluss: Nicht verstecken, sondern zeigen!

Viele Jugendliche unterschätzen sich.
Sie denken: „Ach, ich hab doch nix Besonderes vorzuweisen…“
Doch das stimmt nicht.

➡️ Du hast Interessen.
➡️ Du hast Werte.
➡️ Du hast Stärken.

Zeig sie! Online. Selbstbewusst. Ohne Schnickschnack.

Denn am Ende suchen Betriebe keine perfekten Azubis – sondern echte Menschen, mit denen sie gerne zusammenarbeiten möchten.


Fazit: Ausbilder suchen. Lass dich finden.

Die Welt der Ausbildung ändert sich. Und das ist gut so.
Mit ein paar einfachen Schritten kannst du den Spieß umdrehen und dich aktiv von Betrieben finden lassen.

Also:

✅ Bewerberprofil anlegen
✅ Video aufnehmen
✅ Werte zeigen
✅ Regionale Flexibilität zeigen
✅ Social Media clever nutzen

Und vor allem: Sei du selbst.

Denn du hast mehr zu bieten, als du vielleicht denkst.

Foto: Karolina Grabowska /Kaboompics.com / Pexels.com

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